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Macht und Intrige zerstören die Liebe


Schillers "Kabale und Liebe" brilliert in der Spielzeit 2017/18

Das Freie Theater Bozen bringt in der Spielzeit 2017/18 einen weiteren deutschen Theaterklassiker auf Südtirols Bühnen. Das ursprünglich nach der Hauptfigur „Luise Millerin“ benannte „bürgerliche Trauerspiel“ von Friedrich Schiller, feiert mit seinem Bühnentitel „Kabale und Liebe“ am 5. November seine FTB-Premiere. Im Stück dreht es sich im Kern um die Zerstörung der Leben zweier junger Menschen, durch die Welt der Erwachsenen. Der schwärmerische junge Adelige Ferdinand von Walter und die tugendhafte Bürgertochter Luise Miller haben sich in einander verliebt, obwohl sie unterschiedlichen Ständen angehören. Das Klein- und Großbürgertum realisieren in dieser Zeit sehr abweichende Wert- und Moralvorstellungen, die zu großen gesellschaftlichen Verwerfungen führen. Diese Beziehung stößt somit von mehreren Seiten - insbesondere von väterlicher Seite - auf Widerstand. Am Ende zerbricht die Liebe einerseits an individuellen Gründen, besonders der eifersüchtigen Egozentrik Ferdinands, sowie an den patriarchalischen Strukturen andererseits. Im Grunde fällt sie einer niederträchtigen Intrige zum Opfer, die von den Erwachsenen aus jeweils höchst egoistischen Motiven angezettelt und durchgeführt wird. Die Katastrophe wird vor allem durch ein falsches Ehrbewußtsein, Standesdünkel und politischer Ehrgeiz herbeigeführt. Das Stück versucht darzubringen, wie leicht das komplexe Gebilde von Beziehung und Zuneigung zerstört werden kann und festgefahrene intolerante Haltungen zum Scheitern verurteilt sind. Dies verleiht dem Stück seinen aufklärerischen Rang. Für Ferdinand und Luise bleibt es dennoch „eine unmögliche Liebe in einer unsteten Zeit“.

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