Aktuelle Produktion

Dramaturgie & Regie
Reinhard Auer
Es singen und spielen
Gabriele Langes, Susanna Magdalena Geier, Elisabeth Langes, Thomas Giegerich, Christoph Morais Fortmann
Am Akkordeon
Stefan Geier
Licht & Ton
Julian Geier, Albert Gross
Kostüme
Sieglinde Michaeler, Walter Granuzzo
Maske
Katharina Pöder
Produktion
Gabriele Langes
Aufführungstermine
Sonntag 26.09.
Auer, Aula Magna
18 Uhr
Die Aufführung in Brixen ist abgesagt!
Sonntag 10 .10.
Bozen, Waltherhaus
18 Uhr
Freitag 15 .10.
Bruneck, Pacherhaus
20 Uhr
Aufgrund der geltenden Covid-Maßnahmen ist eine Kartenreservierung unbedingt erforderlich. Zusätzlich gelten für den Aufführungsbesuch die zu diesem Zeitpunkt gültigen Regeln.
The Best of Brecht
Collage mit Texten & Liedern
Zum Stück
Wer kennt sie nicht, die weltberühmten Lieder aus der Dreigroschenoper: „Die Seeräuber- Jenny“, „Die Moritat von Mackie Messer“ oder den Song „Denn wovon lebt der Mensch“? Aber auch Songs aus anderen Stücken unseres Autors, wie dem Frühwerk „Mann ist Mann“ oder „Happy End“ sowie den Klassikern „Der gute Mensch von Sezuan“, „Mutter Courage“ oder „Schweyk im zweiten Weltkrieg“ sind Jung und Alt im Ohr.
Die Coverversionen des „Alabama Song“ aus einem weiteren Frühwerk von „The Doors“, Milva, Marylin Manson, den „Toten Hosen“ u.v.a. sind aus der Pop-Kultur des 20. und 21. Jahrhunderts nicht mehr weg zu denken, David Bowie sagt sogar, dass er den Song, als er in Berlin lebte, jeden Morgen zum Frühstück gesungen hat. Die Melodie wird rund um den Globus gesummt und gesungen, wobei sicher Einige nicht ahnen, dass es sich bei dem Autor des Liedtextes um den bedeutendsten Theaterautor des 20. Jahrhunderts und um einen der grüßten Meister der deutschen Sprache handelt, der mit Luther, Goethe, Hölderlin und Heine in einem Atemzug zu nennen ist: Eugen Berthold Friedrich, kurz Bert Brecht. Übersetzt ins Englische hat den Text freilich eine der zahlreichen Frauen, mit der unseren Autor eine überaus produktive Arbeits- aber auch Liebesbeziehung verband: Elisabeth Hauptmann.
Jedoch nicht nur als Autor der von Kurt Weill, Hanns Eisler, Paul Dessau u.a. kongenial vertonten Liedtexte ist Brecht bekannt, jedes Schulkind kennt ihn als „Erneuerer“ einer zweitausend Jahre alten, von Aristoteles geprägten Theatertradition, als „Erfinder“ des epischen Theaters und des V-Effektes, dem vollkommen zu Unrecht oft eine Überbetonung des „Zeigefingers“ unterstellt wird.
Ein politischer Mensch freilich war Brecht, „der sich nie zu einer bestimmten Weltanschauung bekennen mochte, der sich im Gegenteil über herrschende Ansichten und Meinungen nach Kräften lustig machte“ (Jan Knopf). Von dem Barbarismus der Nationalsozialisten schon gleich ab Februar 1933 – auf dem Höhepunkt seines Erfolges – bis Oktober 1948 einmal um die Welt getrieben, wurde er nicht müde, in den „Geschichten vom Herrn Keuner“ beispielsweise oder in den „Svendborger Gedichten“ diesem Barbarismus einen wirklichen Humanismus entgegen zu halten, was ihn jedoch nicht davor schützte, von den Vertretern zahlreicher anderer -ismen angefeindet oder vereinnahmt zu werden.
Auf unserem Thespiskarren (und um diesen herum), der glücklicherweise in der leider immer noch anhaltenden Pandemie nun endlich wieder ins Rollen und vorerst auf dem Hofe der Fahlburg zu Prissian zum Stehen gekommen ist, spannen wir unter der Leitung von Reinhard Auer einen Bogen, der Brechts Verhältnis zum Gelde, zum Individuum, zur Liebe und zur Politik auf vergnügliche und dennoch ernste Weise revueartig reflektiert. Ein weiterer Freigeist und Wortkünstler, der ebenso mit der Fahlburg, wenn auch in unfreiwilliger Verbindung stand, hätte sicher seine Freude an dem ca. 90minütigen Abend und würde uns bestimmt mit einem guten Glas`l zuprosten: der gute alte Oswald von Wolkenstein.